Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,7, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Institut für Ethnologie), Veranstaltung: Ethnologie des Träumens, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Freud sein Erstlingswerk Die Traumdeutung veröffentlichte und somit das barocke Denken Wiens, wie auch nur einen kurzen Moment später das der anderen Teile des Westens der damaligen Zeit in ihren Grundfesten erschütterte, wusste wohl nicht einmal er selbst, der mit einer unerbittlichen Sturheit an seinen Ideen festhielt, dass er mit dieser Schrift eine ganze Bewegung starten würde. Auf Grundlage seiner Gedanken möchte im Weiteren seine bis heute andauernde streitbare Gegenwart sowohl in der Wissenschaft als auch der Gesellschaft im Allgemeinen untersuchen und daraus mithilfe von neueren Erkenntnissen aus der Neuropsychologie als auch bereits bekannten aus der Anthropologie auf eine neue Perspektive der Traumdeutung hinweisen. Anfangs gebe ich dafür eine kurze Zusammenfassung Freuds Traumdeutung, die nicht in ihren Einzelheiten den Inhalt meiner Arbeit stellen sollte, sondern eher ein aus seiner Schrift weiterführender Gedanke, der sowohl für die gegenwärtige Ethnologie als auch die Psychologie durchaus hilfreich sein könnte. Eben deshalb gehe ich im weiterführenden Schritt auch primär auf sein Wirken ein. Denn wichtig war es mir einen Einfluss Freuds innerhalb unserer westlichen Traumkultur zu erforschen und mithilfe einer selbstreflexiven interkulturellen Ansicht von dem Ideal wegzuführen unsere Träume in ihrem Inhalt als völlig unabhängig zu bezeichnen. Dazu beziehe ich mich unter anderem auf Roy D'Andrade, Stanley Messer, Zvi Lothane und einige andere. Im letzten Teil bietet dann eine aktuelle Schrift von Maria L. Tricoli einen hochinteressanten neurophysiologischen Ansatz, der die Selbstreflexion als zentralen Standpunkt in der Debatte einführt und so wie ich finde einen neuen Weg für die Betrachtung soziokulturellen Einflusses auf unseren Traum bereitet. Insgesamt war es mir wichtig einen interdisziplinären Einblick in die Erforschung des Traumes zu geben, ohne einerseits den Einfluss und die bis in die Gegenwart geltende Bedeutung Freuds auf diesem Gebiet zu leugnen und anderseits gleichbedeutend und mindestens genauso gewichtend aktuelle weiterentwickelte Konzepte des Traums hinzu zunehmen. So wollte ich eine weniger starre Konstruktion in den Fokus rücken, die eben nicht die rein neurologische Ansicht offenbarte. Natürlich bleibt alles in allem die Traumforschung recht vage, doch eine fächerübergreifende Betrachtung, bringt, wie ich finde, neue Ideen zusammen und schafft neue Ansatzpunkte für zukünftige Forschung auf diesem Gebiet.