Beschreibung
Das vorliegende Buch bietet einen ersten Überblick zur Suizidproblematik in der österreichischen Geschichte. Behandelt wird vor allem der Zeitraum ab der Mitte des 19. Jahrhunderts, als sich im Habsburgerreich sowohl rechtlich als auch hinsichtlich der Datenerfassung die Wahrnehmung der "Lebensmüdigkeit" änderte. Neben Theorien, Begriffsdefinitionen, Vorbedingungen, Erhebungsmethoden und dem Aussagewert von Statistiken geht es unter anderem um Vergleiche zwischen den Kronländer der Donaumonarchie, den "Alpen- und Donaugauen" im Nationalsozialismus und den Bundesländern der Alpenrepublik, aber auch um den Versuch, die österreichischen Verhältnisse bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts in einem internationalen Kontext zu bewerten. Religiöse, wissenschaftliche, künstlerische, politische und ideologische Diskurse sowie weltanschauliche oder sozioökonomische Einflussfaktoren und eine gesellschaftliche "Realität" des Selbstmords werden schließlich am Beispiel unterschiedlicher Epochen und bestimmter Bevölkerungs- oder "Risikogruppen" ausführlich untersucht.
Autorenportrait
Mag. Dr. Hannes Leidinger, geb. 1969, Universitätsdozent, Lehraufträge an den Instituten für Geschichte und Zeitgeschichte der Universität Wien, 2009 und 2012 Gastprofessor der Universität Wien; Mitarbeiter sowie Leiter verschiedener Forschungsprojekte vor allem zur österreichischen und russischen Geschichte. Zahlreiche Preise und Publikationen.