Beschreibung
In den 80er Jahren entstanden in verschiedenen Ländern Forschungsarbeiten zum Schriftspracherwerb und seinen Vorläuferfertigkeiten. Dabei wurde die phonologische Bewusstheit als der zentrale Faktor für das frühe Lesen und Schreiben herausgestellt. Darauf aufbauend wurden Diagnoseinstrumente und Trainingsprogramme zur Förderung der phonologischen Bewusstheit entwickelt, deren Einsatz bis heute von verschiedenen Seiten empfohlen wird, um Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten vorzubeugen. Aus verschiedenen Gründen ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem Konstrukt der phonologischen Bewusstheit und der Überbewertung der Rolle der phonologischen Bewusstheit im Kontext des Schriftspracherwerbs notwendig. Einen alternativen Erklärungsansatz für einen gelingenden Schriftspracherwerb stellt das Konstrukt (Early) Literacy dar, welches vor allem im englischen Sprachraum eine Grundlage für vorschulische Förderung zum Lesen und Schreiben bietet. In dieser Arbeit soll im Hinblick auf den vorschulischen Schriftspracherwerb der Blick weg von der einseitigen Fokussierung auf die phonologische Bewusstheit hin zu anderen Faktoren, die mit dem Konstrukt der Early Literacy zusammenhängen, gelenkt werden.
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