Beschreibung
Afrika, frühe fünfziger Jahre: Der ganze Kontinent wird von Aufständen gegen die koloniale Fremdherrschaft erschüttert. Inmitten dieser politischen Umwälzungen wachsen in Sansibar die Geschwister Amin, Rashid und Farida auf. Amin verliebt sich in die einige Jahre ältere Jamila, und es beginnt, zunächst heimlich, eine große, leidenschaftliche Liebesbeziehung, die aber schon bald am Widerstand seiner Familie und an den gesellschaftlichen Zwängen zu zerbrechen droht. Denn um die geheimnisvolle Jamila ranken sich allerlei Gerüchte: schon einmal sei sie verheiratet gewesen, ihr Mann habe sie verstoßen, ein Fluch liege auf ihrer Familie. Im Strudel der Revolution müssen die drei Geschwister voneinander Abschied nehmen. Rashid geht nach Europa, es werden Jahrzehnte vergehen, bis er seine Familie wiedersieht. Doch das tragische Schicksal seines älteren Bruders lässt Rashid auch im fernen Europa nicht los, und er begibt sich auf eine Spurensuche, die ihn tief in die afrikanische Kolonialgeschichte führt - und schließlich das Geheimnis um Jamilas Familie lüften lässt: Auch ihre Großmutter hatte einst für eine verbotene Liebe alles riskiert.
Autorenportrait
Abdulrazak Gurnah wurde 1948 in Sansibar geboren und unterrichtet an der Universität von Kent. Er hat bisher sechs Romane veröffentlicht, darunter Donnernde Stille (2000), Ferne Gestade (2002) und Schwarz auf Weiß (2004). Sein Roman Das verlorene Paradies (2001) wurde für den renommierten Booker Prize nominiert.