Beschreibung
Seit Jahrhunderten erklärt uns die Wissenschaft, dass alle Lebewesen in Wahrheit von Reflexen und Genen ferngesteuert seien. Unsere Freude an der Natur sei nichts als sentimentale Illusion. Gefühle und Naturwissenschaft scheinen unvereinbar zu sein. Doch nun bahnt sich eine Revolution im Verständnis von Leben und Lebewesen an. Denn ausgerechnet die Leitdisziplin Biologie steht im Begriff, das Gefühl als Basis des Lebens wiederzuentdecken. Immer mehr spricht dafür, dass alle Organismen von einer mächtigen Kraft zusammengehalten werden: dem Empfinden, was ihnen gut tut und was ihnen schadet. Schon einfache Zellen folgen Werten. Sie sind keine Automaten, sondern Subjekte - anders können Naturforscher die immer erstaunlicheren Lebensvorgänge, auf die sie stoßen, nicht erklären. Die darwinistische Vorstellung, alles Lebendige sei gleichsam mechanisch von einer egoistischen Gier beherrscht, versagt demgegenüber immer häufiger. Tiere und Pflanzen sind uns inniger verwandt, als wir uns lange träumen ließen. An ihnen erfahren wir zentrale Dimensionen unserer Gefühle, ohne die wir seelisch verkümmern müssten. Daraus ergibt sich die - auch politisch - brisante Erkenntnis: Nur wenn wir die Natur bewahren, werden wir langfristig unsere eigene Humanität und Freiheit retten können. Wie Jared Diamond oder Oliver Sacks erzählt Andreas Weber Wissenschaft anhand eindringlicher Erlebnisse. Dank seiner bildhaften, reichen und stets klaren Sprache liest man sein Buch nicht nur mit Genuss, man beginnt auch unweigerlich, die Welt und das Leben in ihr mit anderen Augen zu sehen.
Autorenportrait
Andreas Weber, geboren 1967, studierte Biologie und Philosophie in Berlin, Freiburg, Hamburg und Paris. Als freier Autor, Journalist und Redakteur schreibt er regelmäßig Beiträge für große Magazine und Zeitungen. Andreas Weber lebt mit seiner Familie in Berlin.