Beschreibung
Die Studie untersucht ländliche Diskotheken in Südwestdeutschland zwischen 1970 und 1995. Diese Tanzbetriebe werden als populäre Orte des Vergnügens betrachtet. Im Mittelpunkt des Interesses stehen deshalb die Räume, die Veranstaltungsprogramme sowie die mit dem Diskothekenbetrieb verbundenen Konflikte. Zugleich soll deutlich werden, dass die ländlichen Lokale nicht nur Unterhaltung versprachen, sondern auch Möglichkeiten der Begegnung: vom Cliquen-Treffen bis hin zum erotischen Abenteuer.
Das Buch greift ein Thema auf, das bisher nicht im Fokus der wissenschaftlichen Reflexion stand. Die Populärkulturforschung konzentriert sich vornehmlich auf urbane, avantgardistische und subkulturelle Phänomene - Unterhaltungskulturen in ländlichen Gegenden, die Freizeitgestaltung dort beheimateter Jugendlichen sowie das Zusammenspiel von Ruralität und fortschreitender Modernisierung stießen bislang auf eher geringes Interesse. Die vorliegende Studie möchte diese Forschungslücke schließen und auf Grundlage von Archivstudien sowie Zeitzeugeninterviews Impulse für die empirische Erforschung populärer Orte geben.
Dr. Dr. Michael Fischer ist Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Seine Forschungsschwerpunkte beziehen sich auf die Geschichte und kulturanthropologische Bedeutung populärer Musik sowie ihre Medialisierung. Fischer lehrt an der Universität Freiburg in den Fächern Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie und Medienkulturwissenschaft.
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