Beschreibung
Der groß angelegte Versuch, die Opfer des Dritten Reiches zu entschädigen, ist historisch ohne Beispiel. Mehr als eine Million Menschen erhielten im Laufe der Jahrzehnte Wiedergutmachung, aber viele weitere Millionen, die ebenfalls unter dem nationalsozialistischen Terror gelitten hatten, blieben davon ausgeschlossen. Die in diesem Band versammelten Studien liefern ein ebenso reichhaltiges wie komplexes Bild der Praxis der Wiedergutmachung. Im Mittelpunkt steht die Frage nach dem Spannungsverhältnis zwischen den Gerechtigkeitserwartungen der einstigen Verfolgten und den Gesellschaften, in denen sie Leistungen erhielten. Der Blick richtet sich auf die Erfahrungen der verschiedenen Verfolgtengruppen, aber auch auf die vielfältigen Akteure der Entschädigung in Deutschland und Israel. Mit dieser doppelten Perspektive leistet der Band nicht zuletzt einen Beitrag zur Bestimmung aktueller Chancen und Grenzen einer Bewältigung historischen Unrechts durch bürokratische und rechtliche Verfahren.
Autorenportrait
Norbert Frei, geb. 1955, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena; Leiter des 'Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts'. José Brunner, geb. 1954, Professur an der Buchmann Fakultät für Rechtswissenschaft und dem Cohn Institut für Wissenschaftsgeschichte und philosophie der Universität Tel Aviv; Direktor des Minerva-Instituts für deutsche Geschichte. Constantin Goschler, geb. 1960, Professor für Zeitgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum.