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Die Schwimmerin

Roman aus der Gegenwart

Erschienen am 23.08.2021
Auch erhältlich als:
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783835375345
Sprache: Deutsch
Umfang: 356 S.
Format (T/L/B): 2.3 x 20.6 x 13.2 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Der Berliner Journalist Theodor Wolff (1868-1943) schrieb auch Sachbucher, Theaterstucke und Romane. Sein letztes Werk war 'Die Schwimmerin' und erschien 1937 bei Oprecht in Zurich - Wolff lebte da schon drei Jahre im sudfranzösischen Exil. Der 'Roman aus der Gegenwart', so der Untertitel, erzählt die Geschichte der Liebe eines älteren Mannes zu einer jungen Frau vor der Folie der politischen und wirtschaftlichen Erschutterungen der Epoche. Der Mann ist Bankier, Hedonist und 'Mann ohne Eigenschaften' (nicht umsonst heißt er Ulrich), der sich aus allem raushält - also das Gegenteil Wolffs. Sie, Gerda Rohr, ist politisch aktiv, brennt fur die linksrevolutionären Bewegungen und hält seine Passivität nicht aus. Man kann in ihr Wolffs ehemalige Sekretärin, Ilse Stöbe (1911-1942), erkennen, eine Widerstandskämpferin und sowjetische Spionin, die von den Nazis hingerichtet wurde. Der Roman ist alles andere als ein Thesenstuck, gar eine Sammlung von Leitartikeln: Er ist voller Schwung, ungewöhnlichen Formulierungen und atmosphärisch eine fulminante und genaue Schilderung dessen, was wir aus 'Babylon Berlin' kennen - oder zu kennen glauben. Wolffs Roman ist vieles zugleich: Liebesgeschichte, Sozialgeschichte, Porträt Berlins - man kann anhand der geschilderten Topographie die Wege der Protagonisten abgehen -, ein wehmutiger Nachruf auf die Weimarer Republik, Vorahnung des bevorstehenden Untergangs, Beschreibung des Lebens im Exil. Und das alles in einer Sprache, die mittels uberraschender Bilder erzählt.

Autorenportrait

Theodor Wolff war von 1906 bis 1933 Chefredakteur des »Berliner Tageblatts« und damit der einflußreichste Journalist der Weimarer Republik. Noch heute erinnert der Theodor-Wolff-Preis, der wichtigste deutsche Journalistenpreis, an ihn. Und im Theodor-Wolff-Park in Berlin ist die letzte Zeile seines letzten Artikels zitiert: »Geht hin und wählt!« Wolff emigrierte mit seiner Familie nach Sudfrankreich, wurde aber im Mai 1943 in Nizza von italienischen Besatzungssoldaten verhaftet und nach Deutschland ausgeliefert. Im Gefängnis Moabit zog er sich eine Krankheit zu, an der er am 20. November 1943 im Judischen Krankenhaus, Berlin, starb. Ilse Stöbe wurde im September 1942 verhaftet und am 22. Dezember in Plötzensee hingerichtet. An sie erinnert eine Gedenktafel vor dem Haus Frankfurter Allee 233 in Berlin. Ute Kröger studierte Germanistik, Philosophie und Geschichte. Sie lebt und arbeitet als Lite raturwissenschaftlerin und Lektorin in Zurich. Publikationen zu Kultur-, Theater- und Literaturgeschichte der deutschsprachigen Schweiz und ihren Institutionen.

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