Beschreibung
Hieronymus Bosch gehört zu den bedeutendsten niederländischen Malern der Renaissance. Schon zu Lebzeiten war er weit über die Niederlande hinaus berühmt und wurde auch in Spanien hoch geschätzt. Doch der Sohn eines Malers lebte den Quellen zufolge die meiste Zeit seines Lebens als geachteter Bürger in s'-Hertogenbosch in der Provinz Brabant, wo er eine große Werkstatt führte. Er hat bis heute faszinierende Bilder hinterlassen, die einen enormen Einfluss auf zahlreiche Künstler nachfolgender Generationen ausübten. Charakteristisch für sein Werk sind reich bevölkerte, akribisch ausgeführte Altarretabeln mit biblischen Szenen sowie das Alltagslebens seiner Zeit thematisierende Gemälde, die mit großer Fantasie und künstlerischer Ausdruckskraft groteske Inhalte mit oft sinnbildlicher Bedeutung zeigen. Darstellungen von Todsünden und Höllenqualen mit seltsamen Tier-Mensch-Wesen sind ein wiederkehrendes Motiv, das vielfältig Anlass zu Spekulationen gab. Die genauen Hintergründe der Arbeiten Boschs sind jedoch bis heute nicht geklärt, sie entziehen sich jeder einfachen Interpretation. Henk Boom nimmt den Leser mit auf eine höchst spannende Zeitreise durch die 500-jährige Rezeptionsgeschichte der Arbeiten des Meisters und bringt uns die Einschätzungen heutiger Ausstellungsmacher des Prado ebenso nahe wie die Sichtweisen berühmter Kunsthistoriker wie etwa Wilhelm Fraenger. Offengelegt werden dabei regelrechte Konjunkturen der Kunstbetrachtung: von der Unterstellung des Ketzertums über die Einordnung als Mystiker bis hin zur Verehrung des großen Individualisten mit Alleinstellungsmerkmal.
Autorenportrait
Henk Boom lebt in Spanien und arbeitet als Journalist für Het Financiele Dagblad und De Tijd. Er hat sich viele Jahre mit Hieronymus Bosch beschäftigt. Zuletzt erschien 2012 im Parthas Verlag sein Buch über Süleyman den Prächtigen »Der große Türke«.