Beschreibung
Politische Bildungsarbeit befindet sich seit Jahren auf dem Rückzug. Obwohl Desintegrationsprozesse, Politikverdrossenheit und ungelöste gesellschaftliche Probleme zunehmen, wie die Finanzkrise in jüngster Zeit dramatisch gezeigt hat, scheint besonders die politische Erwachsenbildung zu einer Restgröße zu verkümmern. Eine Ausnahme in dieser Entwicklung bilden die Gewerkschaften. Nach wie vor findet hier eine intensive politische Bildungsarbeit statt. Mit etwa 200 000 Teilnehmer/innen im Jahr dürfte dies das größte nicht-staatliche Angebot politischer Bildung sein. Die Gewerkschaften beziehen Schichten ein, von denen immer wieder behauptet wird, dass sie für politische Bil-dung unerreichbar sind. Die gewerkschaftliche Bildungsarbeit verfügt außerdem über eine eigene, spannende Tradition didaktischer Debatten zur politischen Bildung. Die Autoren, die alle selbst Erfahrung in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit haben, entwickeln ein subjektorientierten Ansatz gewerkschaftlicher Bildungsarbeit, der sich an der Lerntheorie von Klaus Holzkamp orientiert. Sie beschreiben zunächst einige wesentlich Charakteristika gewerkschaftlicher Bildungsarbeit und geben einen Überblick über deren historische Entwicklung. Im Mittelpunkt stehen eine lerntheoretische Begründung gewerkschaftlicher Bildungsarbeit und Anregungen zu ihrer didaktischen Einlösung. Es werden darüber hinaus auch Fragen wie Qualitätssicherung und Bildungsplanung aufgegriffen. Das Buch wendet sich an theoretisch interessierte Praktiker der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit und alle, die sich in der politische Erwachsenenbildung engagieren. Es enthält sowohl theoretische Reflexionen wie praktische Tipps für die Alltagsarbeit.