Beschreibung
TUMULT 33: Ein Ministerpräsident wird entsorgt, ein Kriegsgrund enttarnt, ein Ehrenwort zieht die höchste Geldstrafe nach sich, die eine Partei in Deutschland je zahlen musste. In jedem dieser Fälle ist die gute alteKunst der Diskretion am Werk, nicht nur dort, wo etwas verabredet, sondern auch da, wo anonym die mitwisserische Verschwörung aufgekündigt wird. Die einen sehen in ihr eine Tugend, die anderen wittern in ihr eine Existenzbedrohung für die Demokratie. Denn Diskretion bezeichnet das Vermögen, Mitteilungen durch nur für Eingeweihte aufspürbare Kanäle zu versenden, Zeichen zu setzen, die, selbst wenn für jedermann sichtbar, nur von ausgewählten Adressaten zu entschlüsseln sind. Diskretion unterscheidet zwischen Innen und Außen, VIPs und Plebs, schafft Hierarchien, Amtsträger, Eifersucht. Andererseits: Wie hätte eine so alte Institution wie die angelsächsische Demokratie ohne Diskretion überlebt? In begriffsgeschichtlichen und kulturvergleichenden Aufsätzen spürt der neue TUMULT-Band dem Phänomen nach, ortet es in Fallstudien und testet es im Gespräch mit Insidern. Dabei geraten auch die mit der Diskretion verbundenen Lebensformen in den Blick - Priester, Banker, Dichter - deren Ansehen gerade auf der Verborgenheit ihres Geschäfts gründet. Im Zeitalter von youtube, myspace und Jetsetgelehrten ergreifen uns Ruhm und Heimlichkeit als die Enden derselben Faszination umso mehr. / TUMULT - SCHRIFTEN ZUR VERKEHRSWISSENSCHAFT: Von feinsinnigen Kennern der Verkehrswissenschaften, der Philosophie, der Künste und des Genusses seit Jahrzehnten verehrt und bewundert, war TUMULT auf eine wechselvolle Reise durch die Hände zahlreicher Verlage gegangen und dabei vor den Augen seiner Liebhaber immer wieder verschwunden, wie ein märchenhaftes Gerücht. 1979 erstmals bei MERVE erschienen (Ausgabe 1 und 2), wurde TUMULT in den folgenden Jahren von BELTZ (Ausgabe 3 und 4), BÜCHSE DER PANDORA (Ausgabe 5 bis 8), BOER (Ausgabe 9 bis 15), TURIA + KANT (Ausgabe 16 bis 20), PHILO (Ausgabe 21 bis 28), DIAPHANES (Ausgabe 29 und 30) verlegt. Von 2006 bis 2010 erschien TUMULT im Alpheus Verlag des Berliner Schauspielers und Publizisten Hanns Zischler (Ausgabe 31 bis 36 - Ausgabe 35 wurde bis Ende 2010 nicht veröffentlicht). Ab 2011 wird TUMULT wieder bei BÜCHSE DER PANDORA verlegt. Alle Ausgaben sind reich illustriert und von herausragenden Grafikern individuell gestaltet. Die trotz modernster Technik teils kunsthandwerkliche Fertigung verleiht den Heften zudem eine einzigartige Anmutung.